"Sternstunde" für die Turnerschaft bei der Kindersportgala

Begeisterte Zuschauer, zufriedene Organisatoren und strahlende Augen der Teilnehmer - der Mut der Turnerschaft Selb, ihre Kindersportgala von der Jahnturnhalle ins Rosenthal-Theater zu verlegen hat sich wahrlich gelohnt. Vor vollen Rängen präsentierten die 150 Kinder im Alter zwischen 1 und 27 Jahren das breite Spektrum der Vereinsarbeit – von Eltern-Kind-Turnen, über Ballett und Tanz, KISS-Sport bis hin zum Leistungsturngen. Und der neue Veranstaltungsort mit der imposanten Bühne bildete den würdigen Rahmen und ließ die Choreographien und Kostüme ganz besonders zur Geltung kommen.

 

Somit hat die Turnerschaft nun endlich ein optimales Nachfolgeformat für das traditionelle Kinderweihnachtsturnen gefunden, welches Jahrzehnte lang auf der Bühne der altehrwürdigen Jahnturnhalle stattfand. Nach der Verpachtung an den Alpenverein war die Turnhallenbühne nicht mehr für die Show nutzbar. In den vergangenen drei Jahren teilten sich Zuschauer und Aktive die Hallenfläche – eine beengte Situation und unschön für beide Seiten.

 

Dem entgegen stand der Mehraufwand an Organisation, den OK-Chefin Anke Feselmayer und das Übungsleiterteam bei ihrem neuen Veranstaltungsformat zu bewältigen hatten. So musste jedes Gerät – vom Schwebebalken bis hin zum Stehtisch für die Bewirtung - extra ins Theater transportiert werden. Durch die Unterstützung vieler helfender Hände sowie der Firma Rausch & Pausch, die einen LKW samt Fahrer zur Verfügung gestellt hatte, konnte Transport und Bewirtung durch die Turnerschaft auf die Beine gestellt werden.

 

Gar von einer Sternstunde sprach Dr. Hermann Friedl, Präsident der Turnerschaft Selb, und lobte die Entscheidung, die Veranstaltung ins Theater zu verlegen. Dieser habe sich zweifelsfrei gelohnt. Und mit einem Augenzwinkern zu Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch fügte er hinzu: „So füllt man das Selber Theater“.

„So füllt man das Selber Theater“

Pötzsch, Hausherr im Rosenthal-Theater, hatte es sich nicht nehmen lassen, bei dieser Premiere selbst die Schirmherrschaft zu übernehmen. Die Kindersportschule KISS und die Turnerschaft hätten für Selb und die gesamte Region einen ganz besonderen Wert, erklärte Pötzsch in seiner Begrüßung. Er freute sich, dass durch ihr Engagement bei allen Teilnehmern bleibende Erinnerungen geschaffen werden, so dass sich die Kinder später einmal mit Freude und Stolz an ihre schöne Kindheit in Selb zurückerinnern können.

 

Dann rief Moderatorin und TS-Vorstandsmitglied Marlene Bachmann die ersten Teilnehmer auf die Bühne, die lila „Zauberfeen“ von Andrea Knauth. Zwölf Ballett- Mädchen im Alter zwischen fünf und 11 Jahren zeigten zu klassischer Musik Auszüge aus ihren Übungsstunden – getreu ihrem Motto „Was ist besser als Glitzer? Noch mehr Glitzer!“

 

Anschließend war die Bühne frei für die jüngsten TS-Mitglieder: Die Eltern Kind Gruppe unter der Leitung von Claudia Summerer. Zur Musik von Rolf Zuckowskis „Winterkindern“ ließen sich die „Kleinen Schneemänner“ zunächst im Schlitten über die Bühne ziehen, bevor sie dann an Langbank und Kasten balancierten. Bereits im Alter von einem Jahr steigen die jüngsten TS-Mitglieder in den Sportbetrieb ein, sammeln erste Bewegungserfahrungen und probieren sich unter der Anleitung ihrer sportbegeisterten Eltern beim Klettern, Hangeln, Balancieren und rutschen.

 

Die Übungsleiterinnen Olga Schulz, Barbara Schaubmar, Carolin Fischer und Sandra Müller hatten mit ihren 26 Turnmädchen einen Auftritt zum Thema „Gemütlicher Winterabend am Kaminfeuer“ einstudiert. Die vielen Salti und Überschläge machten den Flammenwirbel und das Funkenknistern förmlich greifbar bevor anschließend die „Dancing Kids“ von Trainerin Claudia Wappler mit Nikolausmützen um den Weihnachtsbaum tanzten.

 

Die Kleinkindergruppe von Eva Lang und Natalie Keller sorgten als Schneeflocken für Stimmung: „Wir klatschen in die Hände, da wackeln schon die Wände“ tönte es durch das vollbesetzte Rosenthal-Theater und das Publikum machte begeistert mit, bevor es in eine „Stürmische Winternacht“ ging: Die 36 Turnerinnen, die einmal pro Woche bei Olga Schulz, Barbara Schaubmar, Carolin Fischer und Sandra Müller trainieren, zeigten am Schwebebalken erste Übungsteile.

 

Nach der Pause folgte der „Eistanz“ der Leistungsturnerinnen auf Schwebebalken, Minibalken und Langbank. Die präzise und technisch korrekt ausgeführten Räder, Handstände, Bogengänge und Salti, die sie sonst den strengen Kampfrichtern bei ihren Wettkämpfen zeigen, präsentierten sie diesmal synchron geturnt zur Musik des Disney-Filmhits „Die Eiskönigin“. Einstudiert worden war dieser Auftritt von den Trainerinnen Anke Feselmayer, Daniela Setzer, Corinna Zumpe, Michaela Krüger, Manuela Zapf und Marlene Bachmann.

 

Als riesige „Geschenke“ tanzten und turnten anschließend die Turnerinnen von Anke Feselmayer an Trampolin und Boden bevor es die „Dancing Kids“ auf der Bühne leuchten ließen. „Stern über Bethlehem“ war das Motto ihres Lichtertanzes. Anschließend versenkten die fleißigen „Weihnachtswichtel“ der Kindersportschule KISS Hochfranken Geschenke (Bälle) in den Schornsteinen der Häuser (Basketballkörbe).

 

Den besinnlichen Abschluss bildeten erneut die Leistungsturnerinnen unter dem Titel „Spirit of Irish Christmas“. Auf der „Airtrack“, einer luftgefüllten Bodenakrobatik-Matte, zeigten sie das breite Leistungs- und Altersspektrum der Gruppe: von der 4-Jährigen, die ihre erste Rolle vorwärts übt bis hin zum Teenie, der bereits einen gestreckten Rückwärtssalto beherrscht.

 

„Werner-Zühl-Gedächtnispreis“ für das ehrenamtliche Engagement von Christa Pauker

„Werner-Zühl-Gedächtnispreis“ für das ehrenamtliche Engagement von Christa Pauker
„Werner-Zühl-Gedächtnispreis“ für das ehrenamtliche Engagement von Christa Pauker

Christa Pauker zeigte sich sichtlich gerührt. Hätte es einen besseren Rahmen für Ihre Ehrung geben können? Lange Jahre stand sie selbst der Turnabteilung vor, war Motor und Macher bei vielen Schauturnen in der Vergangenheit. Bei der Premiere der Kindersportgala im Rosenthal-Theater wurde sie nun durch Dr. Hermann Friedl, Präsident der Turnerschaft, mit dem „Werner-Zühl-Gedächtnispreis“ für ihr außerordentliches Engagement in Verein und Verband geehrt.

 

Sie freute sich, dass so viele junge Übungsleiterinnen, die sie selbst als Trainerin ans Turnen herangeführt hatte, dem Verein treu geblieben sind. Vor diesem Hintergrund sei ihr für die Zukunft der Turnabteilung nicht bange.